Selbst ein technisch ausgefuchster Fotograf wird von seinen Aufnahmen enttäuscht sein, wenn er es nicht versteht, seine technischen Möglichkeiten mit den bildmäßigen Anforderungen des Motivs und der beabsichtigten Aussage in Einklang zu bringen. (…) Er muss den Prozess nicht nur technisch beherrschen, sondern auch schöpferisch zu nutzen wissen.
Andreas Feininger – Fotograf und Lehrer der Fotografie
Weise und wahre Worte, wie ich meine. Für Feininger war die wichtigste Voraussetzung für gute Fotos das wahrhaftige Interesse des Fotografen an seinem Motiv. Heutzutage fragt leider kaum mehr jemand nach Inhalt oder Bedeutung eines Bildes. Entweder geht es um die Technik (wie stark ist das Bildrauschen, wie viele Messfelder hat der Autofokus, wie viele Bilder schafft die Kamera im RAW-Format in Serie…) oder um ein schickes Bildergebnis, mit dem man in Foren und Communities auftreten kann. Wenn Fotos diskutiert werden, dann wird eher danach gefragt, WIE der Fotograf das Bild gemacht hat. Und während Menschen bei jedem tragischen Ereignis das Wörtchen „WARUM???“ an die Wand und auf Plakate malen, scheint es beim Fotografieren seltsamerweise niemanden zu interessieren…
Warum eigentlich?
Die Feder
Ich werde immer wieder gefragt, warum ich diese weiße Feder in meinem Logo verwende.
Hierzu gibt es eine kleine Geschichte. Die Feder symbolisiert für mich Leichtigkeit, aber trotzdem Tragkraft. Sie hat allein irgendwie etwas tänzelndes, etwas unbeschwertes. Wenn man sie hochnimmt und fallen lässt, landet sie niemals am selben Ort.
Und hier kommt dann eine Szene aus einem meiner Lieblingsfilme… Forrest Gump.
Der Film fängt mit einer Feder an und hört mit Ihr auf. Sie wird durch den Wind getragen, schwebt hin und her, um letztendlich wie durch Zufall auf Forrest’s Schuh zu landen und Forrest nimmt sie behutsam auf.
Dazu diese herrliche Musik von Alan Silvestri.
Das hat mich sehr berührt.
Und hier bildet sich dann der Bezug zu meiner Fotografie. Es ist immer wieder etwas Neues. Die Leute, die Location, das Licht… man weiß nie so recht, was auf einen zukommt.
Auch Emotionen sind da und diese sind auch immer wieder neu. Wie sagte Forrest’s Mutter? „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie was man bekommt.“
So ist es für mich mit dem Fotografieren. Man kann viel planen, doch letztendlich ist es immer wieder was Neues. Jeder einzelne Moment.
Ich liebe diese Tätigkeit!
Die Feder… ja… sehr passend für mich und mein Tun.
Was man so sagt…
„Geliebter Sohn, Du kannst der Welt zeigen was Du im Herzen trägst. Die Freude und die Fähigkeit das zu sehen, was die meisten nicht sehen. Lass Dich niemals und von niemandem davon abhalten, denn so liebe ich Dich.“
Antonia Wolf (meine Mutter)
tief innen … der Blick … wandert nach außen … Schritt für Schritt … der Engel erscheint – und leuchtet
(spontanes Gedicht beim Betrachten eines meiner Bilder)
Dr. Susanne Lange-Greve (Dichterin)